Bewerbungsgespräche – 7 Tipps zur richtigen Vorbereitung

Bewerbungscoach
© Trueffelpix ID: 59482004 stock.adobe.com

Durch die Einladung zum Bewerbungsgespräch ist die erste Hürde bei der Suche nach dem neuen Job schon genommen. Aber im Gegensatz zu den schriftlichen Untterlagen, die man immer wieder überarbeiten und anderen zeigen kann, hat man beim Bewerbungsgespräch nur eine Chance. Aber auch hier muss man es nicht auf das Glück ankommen lassen, sondern kann sich bewusst auf das Gespräch vorbereiten.

Was ist der Sinn eines Bewerbungsgesprächs?

Reicht der Lebenslauf und die Zeugnisse nicht aus, damit der zukünftige Chef einschätzen kann, ob ich der richtige für den Job bin? Eigentlich sollte man Bewerber nach rein sachlichen Kriterien auswählen. Es gibt aber viele Eigenschaften, die sich nicht von einem Dokument ablesen lassen. Um zu verstehen, wie man sich am Besten vorbereitet, ist es wichtig zu wissen, was in einem Bewerbungsgespräch geprüft wird.

Aus diesen Gründen wollen Vorgesetzte die Bewerber persönlich kennenlernen:

– Motivation prüfen: Will der Bewerber wirklich diesen Job haben oder kündigt er bei der nächsten Gelegenheit gleich wieder.
– Auftreten: Ein selbstsicheres Auftreten ist schriftlich schnell erreicht, aber wie ist es in der Praxis?
– Sympathie: Will ich diese Person in meinem Team haben? Könnte es hier zu reibereien mit anderen Mitarbeitern kommen?
– Abklärung von Rahmenbedingungen: Passen unsere Vorstellungen zusammen?

Mit diesen Gedanken im Hinterkopf kann man sich klarer über die notwendige Vorbereitung werden. Folgende sieben Schritte sollte man in jedem Fall zur Vorbereitung unternehmen:

1. Informationen über das Unternehmen und den Gesprächspartner

Der zukünftige Arbeitgeber will sichergehen, einen motivierten Mitarbeiter zu bekommen. Sie müssen ihn davon überzeugen, dass Sie genau diesen Job wollen. Dazu ist es essentiell, die wichtigsten Fakten über das Unternehmen und die konkrete Abteilung zu kennen. Machen Sie sich bewusst, was für Sie dafür spricht, genau hier arbeiten zu wollen.

Recherchieren Sie auch – soweit es Ihnen bekannt ist – wer Ihre Gesprächspartner sind und welche Position sie im Unternehmen besetzen. Das Internet liefert oftmals gute Informationen. Vielleicht entdecken Sie eine Gemeinsamkeit, die Sie als Eisbrecher nutzen können.

2. Stellenanforderung und eigene Bewerbung in Erinnerung rufen

Lesen Sie nochmals die Stellenanfroderung und ihre eigene Bewerbung genau. So kommen Sie im Gespräch nicht in die ungünstige Lage, unzureichend vorbereitet zu sein und bei einer einfachen Frage nicht mehr weiter zu wissen. Zudem können Sie ihre Aussagen auf die Anforderungen anpassen.

3. Selbstpräsentation üben

Bestandteil eines jeden Bewerbungsgespräches ist die Selbstpräsentation. Oft wird sie nicht formal gefordert, sondern mit einer beiläufigen Frage, wie “Erzählen Sie doch mal etwas über sich” eingeleitet.

Auf diese Frage sollte man vorbereitet sein. Wichtig ist es, die für genau diesen Job relevanten Stationen der beruflichen Laufbahn in den Vordergrund zu spielen. Zudem hat man hier Gelegenheit, seine Vorzüge zu präsentieren und gegebenenfalls auch privates Engagement, das für den Job interessant sein könnte oder Ihre Persönlichkeit hervorhebt, einfließen zu lassen.

Üben Sie die Präsentation auch vor dem Spiegel oder nehmen Sie sich dabei auf. Hierbei können Sie ihre Mimik, Gestik und Betonung beobachten und verbessern. Dies nimmt auch die Nervosität.

4. Outfit vorbereiten

Stellen Sie Nachforschungen darüber an, welcher Kleidungsstil im Unternehmen herrscht. Dies kann oft durch Bilder auf der Website in Erfahrung gebracht werden. Suchen Sie ein für die Position und die Gelegenheit passendes Outfit heraus und probieren Sie es an. Nichts ist schlimmer, als kurz vor Aufbruch festzustellen, dass die Hose doch nicht mehr passt. Üben Sie auch Ihre Selbstpräsentation in dem Outfit. Wichtig ist, dass Sie sich darin wohl fühlen und gut bewegen können.

5. Smalltalkthemen und Fragen vorbereiten

Wenn Sie nicht im Smalltalk geübt sind, sollten Sie in jedem Fall Themen vorbereiten, mit denen Sie in ein Gespräch kommen oder mit denen Sie sich am Ende verabschieden können. Für den Beginn bietet sich ein Kommentar über den Weg oder das Gebäude an, wenn Sie nicht ohnehin gefragt werden, ob Sie gut her gefunden haben.

Überlegen Sie sich auch Fragen, die Sie den zukünftigen Vorgesetzten stellen können. Dies signalisiert Interesse am Unternehmen. Durch kluge Fragen kann man auch sich selbst in ein gutes Licht rücken. Das können Fragen sein, wie:

– Wie definieren Sie Ihre Unternehmenskultur?
– Wie wird bei Ihnen Leistung gemessen und bewertet?
– Welche Entwicklungsmöglichkeiten gibt es?

Im Internet gibt es unzählige mögliche Fragen, die Bewerbern gestellt werden. Sicherlich werden nicht alle im Gespräch abgefragt. Aber es schadet nicht, sich einen Überblick zu verschaffen und mögliche Antworten dazu vorzubereiten.

6. Eigene Rahmenbedingungen und Gehaltsvorstellungen bewusst machen

Ein Teil des Bewerbungsgespräch ist es häufig auch, die Rahmenbedingungen abzuklären. Zum Beispiel zu den konkreten Arbeitszeiten oder Punkten wie Homeoffice oder sonstige Benefits. Stellen Sie von sich aus zu diesem Zeitpunkt keine zu hohen Forderungen, aber seien Sie sich bewusst, was Sie wollen, falls die Frage von Seiten des Arbeitgebers kommt.

Auch sollten Sie sich vorab über das übliche Gehalt informieren und sich ihres Gehaltsrahmens klar sein, um in Gesprächen nichts zu sagen, was Sie bereuen. Denn ein einmal zu niedrig angesetztes Gehalt ist später schwer nachzuverhandeln.

Pünktliche Ankunft vorbereiten

Wenn man unpünktlich zum Bewerbungsgespräch erscheint, macht dies einen sehr schlechten Eindruck, der stark ins Gewicht fallen kann. Wichtig ist es daher, den Weg gut zu planen. Zunächst sollte man in Erfahrung bringen, wo genau man hin muss und wie der Weg dorthin ist. Es sollte ausreichend Zeit eingeplant werden und alternative Transportmittel recherchiert werden, falls eines ausfällt.