Assessment-Center (das erwartet Sie – so meistern Sie das AC)

AC AssesmentCenter als Teil der Bewerbung
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In unserer modernen Arbeitswelt sind die Anforderungen an Bewerber und Arbeitnehmer deutlich gewachsen. Der Angestellte von heute muss unter anderem belastbar, teamfähig, zuverlässig und flexibel sein. Und so wie sich die Anforderungen von Unternehmen an potenzielle Arbeitnehmer gewandelt haben, so haben sich bei den Unternehmen im Laufe der Zeit auch die Methoden verändert, nach denen neue, kompetente Arbeitskräfte gesucht und ermittelt werden. Inzwischen werden sogar Einstellungstests mit dutzenden von Bewerbern gleichzeitig durchgeführt, oder sogenannte “Kennenlernrunden” abgehalten, wo sich Unternehmen direkt mit einer recht großen Gruppe von Kandidaten persönlich auseinandersetzt (und ihnen dabei unter anderem direkt das Unternehmen zeigt).

Eine weitere Maßnahme, mit der seit einigen Jahrzehnten viele Firmen neue Mitarbeiter unter mehreren Bewerbern auswählen, ist das sogenannte “Assessment-Center“. Auch hier liegt der Fokus nicht auf einem einzelnen Bewerber, sondern auf mehrere. Worum es sich bei einem Assessment-Center konkret handelt, und welche Aspekte mit dieser Vorgehensweise verbunden sind, kann aus diesem Artikel entnommen werden.

Assessment-Center – was ist das?

Wie zuvor angedeutet, handelt es sich beim Assessment-Center um ein beliebtes Auswahlverfahren, mit dem die Eignung von unterschiedlichen Bewerbern für einen bestimmten Arbeitsplatz festgestellt werden soll. Das englische Wort “Assessment” bedeutet übersetzt soviel wie “Feststellung”, “Bewertung” oder “Einschätzung”. Hierzulande liegt der Ursprung dieser Vorgehensweise in den 1920er-Jahren, in denen das deutsche Militär durch solch ein Auswahlverfahren seine nachkommenden Offiziere auswählte.

So wie wir sie heute kennen, werden Assessment-Center in der Regel entweder vom Unternehmen selbst, oder in Zusammenarbeit mit externen Beratern organisiert. Die Bewerber werden dabei entweder einzeln oder in Gruppen beurteilt. In jedem Fall ist ein AC immer eine Mischung aus unterschiedlichen Präsentationen, Übungen und Auswahlgesprächen. Rollen- und Planspiele können während eines Assessment-Centers ebenfalls stattfinden.

Wie ein AC abläuft

Es gibt keine allgemeinen Regelungen oder Vorgaben für den Ablauf eines derartigen Auswahlverfahrens. Wie ein Assessment-Center im Detail durchgeführt wird, liegt dabei ganz in den Händen der jeweiligen durchführenden Unternehmen. Schwerpunkte sind dabei in jedem Fall die Bedürfnisse und Erwartungen der Firma und der offenen Stelle. Auch wenn es keine richtige Blaupause für das Prozedere von AC’s gibt, so gibt es dabei dennoch einige Aspekte, die sich schon bei einigen Assessment-Centern in der Vergangenheit bewährt haben.

Die eigene Präsentation:
Viele AC-Veranstalter beginnen das Auswahlverfahren zunächst damit, dass sie eine Präsentation von den Bewerbern einfordern. In dieser Präsentation sollen dann sowohl der berufliche Werdegang der Kandidaten, sowie deren Erfolge und Meilensteine näher beleuchtet werden. Darüber hinaus sollen die Bewerber dabei noch gut ihre Stärken hervorheben – am besten Eigenschaften, die sie als eine gute Wahl für die ausgeschriebene Stelle qualifizieren.

Übungen:
Nachdem die Kandidaten durch eine Präsentation oder ähnliches die Gelegenheit bekommen hatten, sich selbst und ihre Stärken hervorzuheben, geht es für sie als Nächstes an diverse Übungen. Dabei kann es sich um einen Intelligenztest oder eine Postkorbübung handeln. Es werden manchmal auch Einzel-Interviews mit den Kandidaten durchgeführt, nachdem sie sich selbst ausführlich im Rahmen einer Präsentation vorgestellt haben.

Rollenspiele:
Zu diesen Übungen kann auch die Durchführung von Rollenspielen gehören. Die Bewerber müssen dabei beispielsweise Fallstudien richtig lösen, oder sogenannte “Fact-Finding-Übungen” bewältigen. Sollte die Beurteilung in einem AC hauptsächlich in Gruppen stattfinden, dann können gerne auch mal Gruppendiskussionen gefordert werden. Dabei wollen die Unternehmen feststellen, wer von den Bewerbern besonders durch Eigenschaften wie Durchsetzungsvermögen oder Sozialkompetenz heraussticht.

Feedback:
Zuletzt wird den Kandidaten bei guten Assessment-Centern auch Feedback darüber gegeben, wie diese sich während des Auswahlverfahrens geschlagen haben. Die Bewerber werden dabei zum Beispiel gebeten, sich selbst einzuschätzen. Im Zuge dessen geben die Beobachter des AC’s ebenfalls ihre Beurteilungen ab. Am Ende steht dann meist eine abschließende Beurteilung der einzelnen Kandidaten an.

Eine gute Vorbereitung

Damit die Teilnahme an einem Assessment-Center ein Erfolg wird, ist eine gute Vorbereitung unumgänglich. Je mehr man sich auf die kommenden Übungen und möglichen Abläufe einstellt, desto leichter kann man sich ihnen während des tatsächlichen AC’s anpassen. Darüber hinaus sollte man sich auch über das Unternehmen selbst, sowie über dessen Umfeld ausgiebig informieren, bevor man an einem Assessment-Center teilnimmt. Im Folgenden sind einige Tipps aufgelistet, die sich für eine AC-Vorbereitung eignen:

Den Ablauf anschauen:
Wer eine Einladung zu einem Assessment-Center erhält, der findet in dieser Einladung auch oft eine grobe Übersicht über den geplanten Ablauf dieses Auswahlverfahrens. Von daher ist es sehr empfehlenswert, diesen Ablauf ganz genau durchzulesen, und sich bereits im Vorfeld auf mögliche Übungen und Herausforderungen detaillierter vorzubereiten.

Pünktlich sein:
Natürlich ist es auch von großer Wichtigkeit zu wissen, wo das Assessment-Center überhaupt stattfinden wird. Wer beispielsweise an einem AC außerhalb der Heimatstadt teilnimmt, der sollte im Vorfeld seine Anreise gut planen, um auch definitiv pünktlich zu sein.

Recherche zur Firma:
Unternehmen sehen es gar nicht gerne, wenn sich ihre Bewerber im Vorfeld kein bisschen mit dem Unternehmen auseinandergesetzt haben. Daher empfiehlt es sich vor der Teilnahme an einem AC solche Details wie die Firmengeschichte, die Tätigkeitsfelder in der Firma, die Firmenstandorte, das Gründungsdatum und die Anzahl der Mitarbeiter zu recherchieren. Je mehr man als Kandidat über das jeweilige Unternehmen weiß, desto besser.

Recherche zum Tagesgeschehen:
Oft werden die Teilnehmer eines Assessment-Centers dazu aufgefordert, Fallbeispiele oder Analyseaufgaben zu bewältigen. Und bei diesen Aufgaben spielt oft das aktuelle Tagesgeschehen in der Wirtschaft und Politik eine große Rolle, da dabei häufig die aktuelle Lage berücksichtigt werden muss.

Dauer eines Assessment-Centers

Es gibt keine “Standarddauer” für Assessment-Centers. Da solche Auswahlverfahren in mehreren Runden stattfinden, können sie sich unter Umständen über mehrere Tage hinziehen. Des Weiteren ist es noch wichtig zu wissen, dass Arbeitgeber den Begriff “Assessment-Center” häufig hinter Synonymen verstecken. Sie nennen das Auswahlverfahren im Einladungsschreiben dann beispielsweise “Auswahlseminar“, “Bewerbertag” oder “Bewerbertest“. Auch um auf die (potenziell mehrtägige) Dauer des AC’s vorbereitet zu sein, rentiert sich eine gewissenhafte Vorbereitung sehr.

Ein Dauer-Test

Als zukünftiger Teilnehmer eines Assessment-Centers ist es noch von großer Wichtigkeit, sich über eine Tatsache im Klaren zu sein: Das AC ist zu jedem Zeitpunkt nichts anderes, als eine einzige große Prüfung. Auch in den Momenten, in denen gerade von den Kandidaten keine Aufgaben oder Tests bewältigt werden müssen, befinden sie sich mitten in einem Testverfahren. Selbst die Begrüßung stellt eine Art Prüfung dar, da der erste Eindruck für die AC-Veranstalter sehr wichtig ist, zumal es für diesen ersten Eindruck auch keine zweite Chance gibt.

Bitte beachten Sie, dass sich Einstellungstest und Bedingungen stetig ändern können. Dieser Artikel hat daher keine Gewähr auf Richtigkeit und Aktualität - da diese im zeitlichen Kontext nicht gewährleistet werden kann.